Wenn Ihre Website schon eine Weile online ist, kommt es manchmal vor, dass Sie umziehen oder den Hosting-Provider wechseln möchten. Und dafür gibt es auch mehrere gute Gründe: Beispielsweise, weil Sie mit dem Service Ihres aktuellen Hosting-Anbieters unzufrieden sind oder einfach, weil die Geschwindigkeit Ihrer Website nicht mehr ausreicht. Dazu ist das noch eine kritische Aufgabe, da Sie natürlich nur so kurz wie nötig offline sein wollen. Jede Minute offline bedeutet weniger Umsatzmöglichkeit. Doch wir wollen Sie beruhigen – der Umzug einer Website ist leichter als gedacht. Wir haben für Sie drei Möglichkeiten für einen Website-Umzug in diesem Blog-Beitrag zusammengestellt. In diesem Artikel beschäftigen wir uns schwerpunktmäßig mit WordPress, da das einfach das verbreitetste CMS für Websites ist und Ihre Website wahrscheinlich auch damit läuft.
Deshalb sollten Sie mit Ihrer WordPress-Website umziehen
Für einen Umzug mit Ihrer WordPress-Website zu einem anderen Hosting-Anbieter gibt es mehrere gute Gründe:
- Ihre Website ist lahm
Wenn Ihre Website zu langsam ist, finden das nicht nur Ihre Besucher nervig. Auch Google ist kein Fan von langsamen Websites. Die Geschwindigkeit Ihrer Website ist ein entscheidender Faktor für eine hohe Platzierung auf den Suchmaschinenseiten. Mit einer langsamen Website werden Sie vermutlich nicht auf der ersten Google-Seite erscheinen.
- Mangelhafter Kundenservice
Wenn Sie nicht so technikaffin sind, ist gute Hilfe der Schlüssel zum Erfolg. Schließlich wollen Sie schnell eine Antwort auf Ihre Frage. Wenn der Kundenservice unzureichend oder schlichtweg zu langsam reagiert, ist das für viele ein Grund, um mit der Website zu einem anderen Hosting-Anbieter umzuziehen.
- Zu hohe Kosten nach der Verlängerung
Manchmal geben Hosting-Anbieter einen saftigen Rabatt auf das erste Jahr, doch danach kann es oft richtig teuer werden. Da können Sie einfach reagieren und auf einen anderen Hosting-Provider wechseln. Wenn Sie das jedes Jahr machen, ist das zwar Sisyphusarbeit, aber Sie sparen auf lange Sicht eine Menge Geld; vielleicht eine Überlegung wert.
Kostenloser Migrationsservice vom Hosting-Provider
Sie wollen beim Umzug Ihrer Website so wenig wie möglich Ihre Finger mit im Spiel haben? Manche Hosting-Provider wie Cloud86, Hostinger und Junda bieten in der Regel einen kostenlosen Migrationsservice an. Die Hosting-Provider übernehmen dann den Umzug Ihrer Website, der Datenbanken, Mail-Adressen, der E-Mails und Ihres Domainnamens für Sie. Wir schreiben bewusst „in der Regel“, denn manchmal bietet das günstigste Webhosting-Paket keinen solchen Migrationsservice an.
Ist der Umzug Ihrer Website einmal abgeschlossen, prüft der Hosting-Provider alle Funktionen auf Herz und Nieren. Der Domainname erfolgt zuletzt. Ihre Website und E-Mail bleiben bis zum Website-Umzug noch bei Ihrem alten Hoster, sodass die Downtime auf ein Minimum reduziert wird. Alle DNS-Einstellungen Ihres Domainnamens bleiben bis zu diesem Zeitpunkt also neben Ihrer Website noch aktiv.
Wenn Sie sich für einen Umzugsservice für Ihre WordPress-Website entscheiden, sparen Sie sich eine Menge Arbeit, Zeit und Stress. Was für manche ein Haken sein kann, ist natürlich, dass Sie wenig Kontrolle über den Umzug selbst haben. Und nicht immer ist dieser Service kostenlos. Sie möchten lieber selbst Hand anlegen? Dann können Sie einfach auf ein WordPress-Plugin zurückgreifen oder Ihre WordPress-Website selbst manuell umziehen.
Hosting-Provider mit kostenlosem Umzugsservice
Mit Ihrer WordPress-Website mit einem Umzugsplugin umziehen
Wenn Ihr aktueller/zukünftiger Hosting-Provider keinen Umzugsservice anbietet oder Sie einfach die volle Kontrolle über den Umzug haben wollen, können Sie auch auf ein Plugin zurückgreifen. Mit der WordPress-Seite auf eine neue Domain umziehen? Wir erklären, wie es geht! Die Auswahl dafür ist groß. Unser Top-Tipp: All-in-One WP Migration (alternativ Duplicator – WordPress Migration & Backup Plugin). Diese Plugins sind kostenlos, benutzerfreundlich und schnell. Befolgen Sie einfach den untenstehenden Schritt-für-Schritt-Plan, um mit Ihrer Website erfolgreich mit All-in-One WP Migration umzuziehen:
Schritt 1: Plugin installieren
Gehen Sie zum WordPress-Dashboard Ihrer Website und klicken Sie auf Plugins → Add New. Suchen Sie All-in-One WP Migration und installieren und aktivieren Sie das Plugin.
Schritt 2: Vorhandene Website exportieren
Gehen Sie zu All-in-One WP Migration und klicken Sie auf Export. Wählen Sie dann „Export To“ und laden Sie Ihre Website herunter und speichern Sie sie auf dem Computer oder auf einer Cloud-Plattform (beispielsweise Google Drive).
Schritt 3: Website importieren
Melden Sie sich bei Ihrem neuen Webhost an und spielen Sie WordPress neu auf. Loggen Sie sich im Dashboard ein, installieren Sie All-in-One WP Migration (siehe Schritt 1) und klicken Sie auf Import → Import From. Importieren Sie jetzt die Datei, die Sie bei Schritt zwei heruntergeladen haben.
Ein paar Sekunden warten … Und schwupps: Ihre Website ist umgezogen! Sie möchten den alten Domainnamen verwenden? Wenden Sie sich dann an Ihren neuen Webhost. Dieser kümmert sich dann gemeinsam mit Ihnen darum.
Ihre WordPress-Website manuell zu einem anderen Hosting-Anbieter migrieren
Zwar ist der Umzug Ihrer WordPress-Website mit einem Umzugsservice oder Plugin einfacher, Sie können sich aber auch für den manuellen Weg entscheiden. Befolgen Sie dazu einfach den untenstehenden Schritt-für-Schritt-Plan:
Schritt 1: Neues Hosting-Paket abschließen
Entscheiden Sie sich für einen neuen Hosting-Provider und schließen Sie ein Hosting-Paket ab.
Schritt 2: Erstellen Sie ein Backup all Ihrer Dateien
Ein Backup all Ihrer Dateien ist die Grundvoraussetzung. Nutzen Sie einen FTP-Client (beispielsweise FileZilla), um sich bei Ihrem FTP-Server einzuloggen. Suchen Sie nach dem Stammverzeichnis (Root Directory) Ihrer WordPress-Website, wählen Sie dort alle Dateien aus und speichern Sie sie auf Ihrem Computer.
Schritt 3: Datenbank exportieren
Je nach Hosting-Anbieter müssen Sie anders auf Ihre Datenbanken zugreifen. Suchen Sie nach der gewünschten Datenbank und klicken Sie auf „Export“.
Schritt 4: Eine neue Datenbank erstellen
Gehen Sie wieder zu Ihrem neuen Hosting-Anbieter und erstellen Sie dort eine Datenbank: Suchen Sie nach der Überschrift „MySQL databases“, erstellen Sie eine neue Datenbank sowie einen Benutzer, der vollen Zugriff auf alle Daten hat, und legen Sie ein sicheres Passwort fest.
Schritt 5: Config.php ändern
Suchen Sie nach einer Datei mit dem Namen „wp-config.php“ im Hauptverzeichnis Ihrer WordPress-Installation im FTP (FileZilla). Erstellen und speichern Sie eine Kopie dieser Datei. Öffnen Sie die Originaldatei mit einem Texteditor oder einem Coding-Programm und scrollen Sie bis zum folgenden Abschnitt:
define(‘DB_NAME’, ‘database_name_here’);
/** MySQL database username */
define(‘DB_USER’, ‘username_here’);
/** MySQL database password */
define(‘DB_password’, ‘password_here’);
/** MySQL hostname */
define(‘DB_HOST’, ‘localhost’);
Ersetzen Sie „database_name_here, username_here“ und „password_here“ durch den Datenbanknamen, Benutzernamen und das Passwort, welche Sie in Schritt 4 erstellt, beziehungsweise festgelegt haben.
Aber Achtung: Speichern Sie die MySQL-Serverinformationen für „localhost“. Bei manchen Hosting-Providern bleibt es aber bei „localhost“. Achten Sie also darauf.
Speichern Sie die Datei, nachdem Sie alle Änderungen vorgenommen haben und sich sicher sind, dass alle Angaben korrekt sind.
Schritt 6: Die Daten bei der neuen Hosting-Lösung hochladen
Laden Sie die Dateien Ihrer Website (siehe Schritt 2) auf den Server Ihres neuen Hosting-Providers. Nutzen Sie dabei einfach Ihren FTP-Client, um sich mit dem neuen Server zu verbinden (beispielsweise FileZilla).
Ihr Domainname ist noch immer an den alten Webhoster gebunden. Nutzen Sie daher die IP-Adresse Ihres neuen Servers. Wenn Sie dabei auf Probleme stoßen, können Sie sich einfach an Ihren neuen Hosting-Provider wenden.
Alles hat soweit geklappt? Laden Sie dann Ihre Dateien in das neue Stammverzeichnis (inklusive der angepassten config.php-Datei).
Schritt 7: Datenbank importieren
Melden Sie sich dann bei dem Datenbankverwaltungstool Ihres neuen Servers an und importieren Sie die Datenbank Ihrer Website.
Ein paar kleine Tipps für den Umzug Ihrer WordPress-Website
Sie haben sich für den Umzug Ihrer Website für eine der beiden obengenannten Methoden entschieden? Dann müssen Sie noch auf ein paar Dinge achten.
Downtime
Beim Umzug Ihrer Website müssen Sie darauf achten, dass die Downtime so kurz wie möglich ist. Schließlich wollen Sie nicht, dass Besucher auf verschlossene digitale Türen stoßen, denn das gefährdet Ihren Umsatz. In der Regel ist ein Umzug innerhalb weniger Stunden erledigt, aber das hängt größtenteils von der Größe Ihrer Website oder Ihres Webshops ab. Wenn Sie sich selber an den Umzug machen, empfehlen wir, dies abends oder nachts zu tun, damit Sie ein wenig mehr Puffer haben, wenn doch etwas schiefgehen sollte. So lassen Sie sich keine Besucher bei einer möglichen längeren Downtime entgehen.
Mit der E-Mail-Adresse umziehen
Beim Umzug Ihrer Website soll natürlich auch Ihre E-Mail-Adresse mitumziehen. Achten Sie also unbedingt darauf, ob das bei einem neuen Hosting-Provider möglich ist. Nicht alle Hosting-Provider trauen sich an jede E-Mail, da es je nach Mail-Anbieter jede Menge Arbeit mit sich bringen kann.
Mit dem Domainnamen umziehen
Wenn Sie mit Ihrer Website umziehen, soll natürlich auch Ihr Domainname mit von der Partie sein. Da ist es praktisch, wenn beides einfach mit zu Ihrem neuen Hosting-Provider umziehen kann.
Für den Umzug Ihres Domainnamens brauchen Sie einen Umzugscode (der sog. Auth-Code). Diesen Code erhalten Sie einfach von Ihrem derzeitigen Hosting-Provider und können ihn anschließend an den neuen Hosting-Provider weitergeben, sodass dieser sich um den Umzug Ihres Domainnamens kümmern kann. ABER ACHTUNG! Dieser Code ist nur für eine bestimmte Anzahl von Tagen gültig. Lassen Sie sich also nicht zu viel Zeit mit dem Umzug.
Mit der WordPress-Website umziehen: Wie gehts am besten?
Wie so oft ist es auch hier eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wenn Ihr Hosting-Provider einen kostenlosen Umzugsservice anbietet, ist es eigentlich eine verschenkte Chance, diesen nicht in Anspruch zu nehmen. Das Ganze geht schnell, kostet wenig bis gar keine Arbeit und echte Experten sorgen für tadellos Ergebnisse. So ziehen Sie mit Ihrer WordPress-Website schnell auf eine neue Domain um. Sie wagen sich selbst dran? Dann empfehlen wir das Plugin „All-in-One Migration WP“ wärmstens. Das geht um einiges schneller und einfacher als ein manueller Umzug.